Wassilissa Wunderschön

Autor: Russisches Volksmärchen
Regie: T. Dschulaj

In deutscher sprache

12.2002, zwei Auftragsaufführungen in Erlangen

3.-5.01.2001, Künstlerhaus, Nürnberg

27.-29.12.2000, Kulturzentrum K4

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Viele Zauber und lustige Abenteuer

  Viele Zauber und lustige Abenteuer erwarten die kleinen Zuschauer in dem russischen Volksmärchen „Wassilissa Wunderschön“. Iwanuschka, ein junger Mann, muss einen Frosch heiraten (im Russischen sind Frösche weibliche Wesen), doch zum Glück entpuppt sich das Fröschlein als eine verwunschene Prinzessin. Das Märchen ist im Einklang mit den besten russischen Traditionen gestaltet. Die Aufführung und die Fertigstellung der Kostüme übernahmen die Künstler aus der alten russischen Stadt Wladimir, gespielt wird es von den Schauspielern der Erlanger russischen Theatergruppe „Brücken“.

Irgendwo in Russland

  Irgendwo in Russland lebt ein Bauer mit seinen drei Söhnen. Die möchte er nun gern verheiraten. Die Söhne sollen sich auf diese Weise Bräute aussuchen: Jeder nimmt einen Bogen und schießt einen Pfeil in eine beliebige Himmelsrichtung. Wo der Pfeil hinfällt, da sollen sie nach Bräuten suchen. Die jungen Männer führen den Befehl aus. Der Pfeil des ältesten Sohnes Jegor fällt auf den Hof eines Bojaren (früherer russischer Adelstitel), dessen Tochter Melanja wird zu seiner Braut. Der zweite Sohn, Wassili, schießt seinen Pfeil zu einem Kaufmann und bekommt die Hand seiner Tochter Anfissa. Der jüngste, Iwan, ist ein Pechvogel, sein Pfeil fällt in einen Sumpf und wird von einem Fröschlein geschnappt (Frösche sind im Russischen weibliche Wesen). Nun soll Iwan das Fröschlein heiraten, er fügt sich in sein Schicksal. Aber erst will der Bauer die künftigen Schwiegertöchter testen, was sie so können. Die erste Aufgabe: Sie sollen Flachs zu Garn spinnen. Die Männer gehen solange ihren Geschäften nach, und die beiden jungen Frauen versuchen sich am Spinnrad, was ihnen mißlingt, da sie zu Hause desgleichen nicht gewohnt waren. Verärgert lassen sie es sein und gehen spazieren, derweil verwandelt sich das Fröschlein in eine wunderschöne Frau, die Wassilissa, die den Flachs im Handumdrehen spinnt. Noch bevor die Männer zurückkommen, ist alles fertig, Wassilissa vewandelt sich zurück, wird wieder zum Fröschlein. Der Bauer und seine Söhne staunen über die gute Qualität des Garns und loben die hereinkommenden Bräute, die behaupten, es sei ihrer Hände Arbeit, die längst fertig ist. Als Nächstes bekommen sie nun die Aufgabe, einen Kuchen zu backen. Allerdings überkommt sie dann eine schreckliche Müdigkeit, sie legen sich hin und schlafen. Als sie aufwachen, hat das Fröschlein bereits alles erledigt. Nochmals behaupten Anfissa und Melanja, sie hätten alles gemacht. Bei der dritten Aufgabe - nun sollen sie dem Vater ein Gewand schneidern, stellen sie sich schlafend und beobachten das Fröschlein, das seine grüne Haut abstreift und zu Wassilissa wird. Ihre Schönheit versetzt sie in Erstaunen, sie streiten sich um die Froschhaut, die sie für die Ursache der Schönheit Wassilissas halten. Dabei zerreißen sie die Haut unversehens. In diesem Moment treten die Männer ein und entdecken Wassilissa. Auch sie staunen. Iwan ist über die unerwartete Schönheit seiner Braut sehr erfreut und wirft die Froschhaut ins Feuer. Doch das hätte er nicht tun sollen – nun muß Wassilissa weg, ins Reich des bösen Zauberers Knochenmann, der sie zum Frosch gemacht hat. Iwan macht sich auf die Suche nach ihr. Lange Jahre irrt er durch Russland, bis er an das Häuschen der Hexe kommt, die das Geheimnis des Todes des Knochenmanns hütet, der als unsterblich gilt. Iwan verbündet sich mit dem Kater, der bei der Hexe wohnt, und ergattert mit List und Tücke den Schlüssel, der eine geheime Truhe öffnet, in der Knochenmanns Tod verborgen liegt. Mit dem Schlüssel gerüstet, machen sich die beiden – Iwan und der Kater – auf den Weg ins Reich des Knochenmanns. Wassilissa schmachtet dort schon die ganze Zeit und kann nur mit Mühe die Heirat mit Knochenmann hinauszögern. Nun kommt Iwan, Wassilissa hilft ihm, den Knochenmann hinzuhalten, bis die Truhe gefunden ist, und kurz darauf ist der Bösewicht tot. Die beiden Brautleute kehren nun heim, zum Vater, der sie nicht mehr unter den Lebenden wähnte, und feiern eine fröhliche Hochzeit.