Irland im 18. Jahrhundert. Ein Doktor aus
Nottinghampshire kommt auf Bitten des Gouverneurs der Stadt Dublin
dahin, um den bekannten satirischen Schriftsteller Jonathan Swift von
seinem Seelenleiden zu befreien. Auf dem St. Patrick-Platz begegnet er
einer Beerdigungszeremonie, die Swift alljährlich an ein und demselben
Tag für sich veranstaltet. Die ganze Umgebung des Schriftstellers
erscheint zunächst verrückt. Liliputaner, die unter den Füßen wuseln,
der Riese Glum, der einen Kampf mit dem Ritter Lancelot austragen will,
„Jemand“, der ewig lebt, haben das Swifthaus geschaffen, eine Welt, in
der jeder auf seine eigene Art verrückt ist und sein Spiel spielt. Der
Butler Patrick erklärt dem Doktor, das seien alles Scharlatane, genauer
gesagt ist das alles ein Schauspiel. Der eine spielt einen Liliputaner,
der andere einen Riesen. Als es angefangen hatte, war alles noch gut,
aber mittlerweile haben sich die Schauspieler zu sehr hinreißen lassen.
Improvisation, wahre Leidenschaft, der reinste Wahnsinn. Aber der Doktor
ist ein erfahrener Psychiater und berichtet nach London, Jonathan Swift
sei völlig gesund. Die Dubliner sind schockiert, als sie es erfahren,
denn dies ist ein Todesurteil für den Schriftsteller. Das Irrenhaus, das
er um sich herum aufgebaut hatte, schützte den großen Satiriker, indem
es ihn auch verrückt erscheinen ließ. Denn für jede seiner Schriften
hätte er sonst eingekerkert werden sollen. Der Vormundschaftsrat
beschließt, dem ganzen verrückten Geschehen um Swift herum ein Ende zu
setzen, insbesondere seiner sinnlosen alljährlichen
Beerdigungszeremonie. Nach langjährigem Schweigen teilt Swift den
Einwohnern der Stadt mit, er würde an diesem Tag um soundsoviel Uhr für
immer von ihnen scheiden. Er befiehlt den Dublinern, dieses Ereignis zu
feiern und sich darüber zu freuen. Er fällt hin. Der Doktor stellt
seinen Tod fest und will es gerade laut verkünden, als er merkt, dass
Swift ihm fröhlich und frech zuzwinkert. Ob Swift wirklich gestorben
ist, oder nicht, haben die nachfolgenden Generationen zu urteilen.
Swifts Welt ist für uns die Welt des Gulliver, der von ihm
geschaffen wurde. Und da erscheint vor den Augen der Stadtbewohner nicht
mehr Swift selbst, sondern die aus Büchern bekannte Gestalt des
Gulliver: Ein Gehrock, ein dreieckiger Hut, weiße Strümpfe, eine
Reisetasche in der Hand, ein Lächeln auf den Lippen...